Vor langer Zeit / von Harald Marohn

Vor langer Zeit………….
Ein Weihnachtsstück
© Harald Marohn (heimkehr@gmx.de)

Wir haben es mit einer altersgemischten Gruppe gespielt.
Mitspieler:

Kind1:
Kind 2:
Maria:
Josef:
Sprecherin:
Ausrufer
Hirte 1:
Hirte 2
Hirte 3
Wirt:

  1. Weiser:
  2. Weiser
  3. Weisen

1.Szene

Bühne: Im Kinderzimmer
Personen: Zwei Kinder
Ton: leise Weihnachtsmusik

Zwei Kinder in Winterkleidung kommen mit einem Schlitten zum Altar.

K1 Phoo, war das toll. Endlich wieder genug Schnee zum rodeln.

K2 Hast du gesehen, wie ich aus der Kurve geflogen bin? Das war toll.

Kinder ziehen die Jacken und Mützen aus.

K1 Ja super. Wenn ich jetzt noch den tollen „Super-Snow-Express-Schlitten“ hätte,
würde ich alle Rekorde brechen.

K2 Dann wünsch ihn dir doch zu Weihnachten. Ich wünsche ihn mir dann auch und dann sausen wir gemeinsam den steilen Berg runter. Wetten, dass ich erster bin?

K1 DU wirst ihn ja auch bekommen. Ich krieg nicht so tolle Geschenke.

K2 Nicht?? Warum denn nicht? Feiert ihr kein Weihnachten?

K1 Ne. Meine Mama hat gesagt, Weihnachten fällt in diesem Jahr aus.

K2 Hä, wieso das denn? Weihnachten kann doch nicht ausfallen. Das steht doch
schon im Kalender drin. Und es gibt doch Weihnachtsferien.

K1 Ja schon. Aber mein Papa hat doch keine Arbeit mehr und das schon ganz lange. Und Mama sagt, wenn man kein Geld hat, kann man nicht Weihnachten feiern. Jedenfalls nicht richtig.

K2 Das kann aber nicht sein. Weihnachten feiern wir doch die Geburt von Jesus. Und der hatte doch auch kein Geld.

K1 Hä? Wer ist das denn? Weihnachten feiern wir das Christkind und doch nicht so einen Jesus!!

K2 O man, was bist du dösig. Kennst du denn nicht die Geschichte von Maria und Josef und Jesus und den Hirten und den Engeln und den Sterndeutern und……..

K1 Was erzählst du denn da? Davon habe ich noch nichts gehört.

K2 Pass mal auf! Hier im Buch steht alles drin. Sogar mit echten Fotos. Ach ne, aber mit Bildern. Komm, wir schauen uns das mal an.

Sie nehmen das Buch und verkriechen sich unter den Altar.

  1. Szene

Sprecher: Und in dem Buch lasen die beiden die Geschichte vom allerersten Weihnachtsfest. Das war vor sehr langer Zeit. So ungefähr 2000 Jahre ist es schon her.
Der mächtigste Mann der Welt war Kaiser Augustus. Er lebte in Rom. Rom liegt in Italien und war die Hauptstadt des Römischen Reiches. Römische Soldaten hatten viele Läder erobert. Auch Israel. Und jetzt mussten auch die Bewohner dort Steuern zahlen. Aber in den heiligen Schriften Israels, der Bibel, war die Rede davon, das Gott eines Tages seinen Erlöser schicken wird. Der wird Israel befreien.
Und nun warteten die Juden darauf, dass Gott endlich sein Versprechen wahr macht. Aber noch war er nicht gekommen.
Eines Tages, erließ der Kaiser Augustus ein neues Gesetzt. Überall in seinem
riesigen Reich wurde es verkündet.

Regie: Ausrufer ruft von hinten seine Botschaft. Dann kommt er nach vorne. Er stellt sich vor den Altar und liest die Botschaft nochmals vor.

Ausrufer: Auf Befehl von Kaiser Augustus, dem Liebling der Götter und Herrscher des römischen Reiches wird folgendes Gesetz erlassen:
Jeder Bürger muss sich in eine Steuerliste eintragen lassen. Er hat dazu in seine Heimatstadt zu gehen. Es gibt keine Ausnahme. Wer diesem Befehl nicht nachkommt, wird schwer bestraft. Dies ist ein Befehl des Kaisers Augustus.

Regie: Ausrufer geht ab und zieht sich um.

Sprecherin: Auch Josef hörte dies. Er war ein Zimmermann und wohnte mit seiner jungen Verlobten Maria in Narzarth.
Josef hatte Probleme. Vor einigen Monaten wurde seine Verlobte schwanger. Josef war sicher, dass das Kind nicht von ihm ist. Weil er Maria aber immer noch liebte, wollte er sie nicht anklagen. Er beschloss, sie heimlich zu verlassen. In der Nacht aber erschien ihm im Traum ein Engel. Der Engels sagte:

Engel: Du darfst Maria nicht verlassen. Sie hat dich nicht betrogen. Maria braucht dich jetzt sehr dringend. Mache dir keine Sorgen wegen des Kindes. Denn dies Kind ist von Gott gewollt. Durch Gottes Heiligen Geist wurde Maria schwanger.
Josef verstand das nicht. Aber er gehorchte Gott und nahm Maria zu sich.

Sprecherin: Weil er aber aus der kleinen Stadt Bethlehem kam, musste er jetzt dorthin ziehen und sich in die Liste eintragen lassen.
Josef machte sich Sorgen, denn Maria sollte bald ihr Kind bekommen und der Weg nach Bethlehem war weit und gefährlich.

2.Szene

Regie: Maria kommt und setzt sich hin. Sie nimmt ihr Strickzeug. Dann kommt Josef.

Josef: Maria. Hast du schon gehört: Kaiser Augustus verlangt, dass wir nach Bethlehem gehen um uns in eine Steuerliste einzutragen.

Maria: Aber wir zahlen doch schon Steuern. Warum müssen wir dazu nach Bethlehem?

Josef: Weil meine Familie von dort herkommt. Und er will einfach noch mehr Geld haben.

Maria: Oh je. Bethlehem ist doch so weit weg. Können wir wenigstens bis nach der Geburt warten?

Josef: Leider nicht. Wir müssen einfach beten, dass dir und dem Kind nichts passiert auf der Reise. Komm mach dich fertig.

Regie: Maria packt ihre Sachen zusammen. Josef nimmt ein Tuch und packt ein paar Kleidungsstücke und Brot ein.

Sprecher: So machten sich also Josef und Maria auf den Weg nach Bethlehem. Mit ihnen zogen viele, sehr viele andere Menschen dorthin. Denn König David hatte viele Nachkommen.

Regie: Harald fordert Kinder des Gottesdienstes auf, mit Maria und Josef zu gehen.
Dann gehen Maria und Josef mit den Kindern durch die Kirche.

Lied:Vor langer Zeit in Bethlehem,/ so wird es uns erzählt, / brachte Maria ihren Sohn / in einem Stall zur Welt.
Josef ihr Mann war neben ihr, / die Tiere sahen zu. / So legten sie auf Heu
und Stroh / ihr kleines Kind zur Ruh.
Refrain:
Bald schon klang der Engelschor / herab vom Himmelszelt: / Freut euch
ihr Menschen überall / und Frieden für die Welt.

Predigt/ Denkanstoß 1

3.Szene

Sprecherin: Aber als Josef und Maria in Bethlehem ankamen, waren alle Schlafplätze in der Herberge und den Häusern belegt. Denn sehr, sehr viele Menschen mussten sich hier in die Steuerlisten eintragen lassen.. Josef versuchte irgendwo einen Platz zu bekommen, aber es war einfach nichts zu machen. Zum Schluss versuchte er es nochmals in der Herberge.

Regie: Maria setzt sich auf die Treppe. Josef geht zur Tür und klopft laut an. Der Wirt kommt.

Wirtin: Was ist denn jetzt schon wieder? Wer will was von mir?

Josef: Guten Abend. Mein Name ist Josef aus Nazareth. Ich suche eine Bleibe für die Nacht.

Wirtin: Ja kannst du denn nicht lesen? Hier steht doch, dass alles besetzt ist. Voll und Übervoll. Du hättest eher kommen müssen.

Josef: Wir wären ja eher gekommen. Aber meine Frau erwartet ihr erstes Kind. Wir konnten nicht so schnell gehen. Gibt es denn wirklich keine Ecke mehr für uns?

Wirtin: Ach ein Baby erwartet ihr? Aber es ist wirklich alles voll. Außer…… der alte Stall. Aber der fällt bald zusammen. Dort steht auch eine Krippe. Dort könntet ihr das Baby reinlegen. Dort am Ende des Feldes findest du ihn.

Josef: Vielen Dank und möge der Gott Abrahams und Jakobs euch segnen.

Wirtin: Ja,ja, schon gut. Ich bin wirklich zu gutmütig.

  1. Szene

Regie: Josef und Maria gehen zum Altar. Sie holen die Krippe und stellen sie vor den Altar. Josef holt Stroh für die Krippe. Während dessen erzählt die Sprecherin.

Sprecher: So zogen Josef und Maria in den alten Stall, denn es war sonst kein Raum in der
Herberge. Und in dieser Nacht gebar Maria ihren ersten Sohn. Gut dass sie vorgesorgt und Windeln eingepackt hatte. So wickelte sie ihn in Windeln und legte ihn in eine alte Futterkrippe. Damit ihr Sohn es weich und warm hatte, hatte Josef Stroh in die Krippe gelegt. Sie nannten ihren Sohn Jesus.
Etwas abseits der Stadt Bethlehem ruhte eine große Schafherde. Einige Hirten waren bei ihnen. Die meisten von ihnen schliefen. Aber irgend jemand musste immer Wache schieben. Denn es kam oft vor, dass ein Wolf oder ein Schakal ein Schaf reißen wollte.
Hirte 1: Immer ich. Immer muss ich in der Nacht aufpassen. Das ist doch nicht gerecht. Nur weil ich die Jüngste bin.

Hirte 2: Hör auf zu jammern. Ich muss auch aufpassen. Und ich bin ja so müde.

Hirte 1: In der Stadt liegen sie in warmen Betten und wir? Wir frieren uns noch die Ohren ab.
Und überhaupt, warum muss ich ein Hirte sein? Warum kann ich nicht Bäcker oder Priester sein? Ja, dass wäre ein Leben. Da bräuchte ich keine Nacht am Feuer zittern. Aber, vielleicht werde ich ja doch einmal ein König. So wie der große König Daniel. Der war auch erst ein Hirtenjunge. Und dann wurde er ein mächtiger Krieger und König. Und Musiker. Vielleicht fange ich schon mal mit der Musik an und über ein wenig.

Sprecher: Der Hirtenjunge wollte gerade anfangen auf seiner Flöte zu spielen, da geschah etwas, wovon er in seinen kühnsten Träumen nicht geträumt hätten. Plötzlich erstrahlte ein helles Licht. Eine Gestalt wurde sichtbar. Groß und furchteinflößend stand sie da. Entsetzt schrie der Hirte auf. Durch den Schrei und das Licht wachten auch andere Hirten auf. Sie erschraken und wollten schon weglaufen. Da sprach der Engel:

Engel : Habt keine Angst! Fürchtet euch nicht! Denn ich bin gekommen um euch eine frohe Botschaft zu verkündigen. Gott hat sein Versprechen wahr gemacht. Er hat euch den Messias, den Retter der Welt geschickt! Geht zu dem alten Stall. Dort werdet ihr ein neugeborenes Kind finden. Es wird in Windeln sein und in einer Krippe liegen. Seine Eltern werden da sein. Dies Kind ist der von Gott gesandte Messias.

Sprecher: Dann hörten die Hirten einen gewaltigen Chor von Engeln. Die sangen Gott ein Loblied.

Sprecher: Die Hirten weckten ihre Freunde und machten sich auf den Weg.

Lied: Vor langer Zeit in Bethlehem
Die Hirten auf dem Felde sah´n / in strahlend hellem Licht, / den Engel, der zu ihnen trat / und sprach: „Fürchtet euch nicht!
Denn siehe ich verkündige / euch allen große Freud. / Jesus Christus,
Gottes Sohn, / ist euch geboren heut´. Refrain:

  1. Szene

Hirte : Guten Abend. Ist das da das Kind von dem der Engel uns erzählt hat?

Josef: Seid uns gegrüßt, liebe Leute. Mein Name ist Josef aus Nazareth. Dies ist meine Frau Maria und hier in der Krippe liegt unser Sohn. Sein Name soll Jesus sein.
Ihr habt einen Engel gesehen?

Hirte 2: Ja. Wir wachten bei unseren Schafen, als es plötzlich hell um uns wurde und ein Engel Gottes zu uns trat.
„Fürchtet euch nicht“ hat er gesagt und ich kann euch versichern, mir schlotterten vor Angst die Knie.

Hirte 1: Er sagte der Heiland, der Retter der Welt sei geboren worden. Gott hat sein Versprechen war gemacht und uns einen Retter geschickt. Und er schickte uns zu diesem Stall.

Maria: Ja, mit unserem Sohn hat es eine besondere Bewandtnis. Gott hatte ihn schon erwählt, bevor er geboren wurde. So hat es auch uns ein Engel des Herrn erzählt. Doch kommt und seht ihn euch an.

Sprecher: Vorsichtig und etwas verlegen kamen die Hirten näher. Da lag es, ein kleines Baby, und es lag auf Stroh. Einer der Hirten legte ein Schaffell über das Kind, damit es schön warm blieb. Die anderen gaben kleine Geschenke für die Eltern und das Kind.
Die Hirten blieben noch eine Weile. Sie staunten immer wieder über das, was sie gerade erlebt hatten und sie lobten Gott.
Dann gingen sie wieder zurück zu ihrer Herde,

Predigt/ Denkanstoß 2

6.Szene

Sprecher: In einem anderen Land, weit weg von Bethlehem machten zur selben Zeit sehr weise Männer eine besondere Entdeckung.

  1. Weiser : Schön, dass ihr gekommen seid. Ich habe eine seltsame Entdeckung gemacht: Am Himmel ist ein neuer Stern erschienen. Ich habe keine Ahnung, was das bedeuten soll.
  2. Weise Mir fällt da etwas ein. In sehr alten Büchern habe ich gelesen, das ein neuer Stern die Geburt eines besonderen Königs ankündigen wird. Vielleicht ist dies der Königsstern.
  3. Weiser: Und was ist das besondere an diesem König? Könige gibt es doch so viele.
  4. Weise: Er soll der Herrscher über alle Menschen werden. Und er soll den Menschen Frieden bringen.

1.Weiser: Wenn das stimmt, dann sollten wir ihn suchen. Ich weiß zwar nicht wo er geboren sein soll, aber der Stern scheint zu wandern. Ich glaube fast, er will uns den Weg zur Wiege des neuen Königs zeigen.
Ich habe mich entschlossen den König zu suchen. Kommt ihr mit? Aber
bedenkt, der Weg ist lang und weit und gefährlich.

Pause, Schaut die anderen an. Sie nicken.
Also gut, wir werden gemeinsam gehen. 
Morgen brechen wir auf.

Sprecherin: Sie waren lange unterwegs und jeden Abend sahen sie zum Himmel auf, ob der Königsstern noch da wäre. Und jeden Abend kam es ihnen so vor, als sei er ein Stückchen weitergegangen und zeigte ihnen den Weg.
Als sie endlich nach vielen Tagen in Israel waren, zogen sie sofort nach Jerusalem, denn dort wohnte der König Herodes. Die Weisen dachten, dass ein neuer König selbstverständlich im königlichen Palast in Jerusalem geboren wird.

Aber Herodes wusste von keinem Kind. Und als ihm seine Ratgeber auch noch sagten, dass der Prophet Jesaja schon vor vielen hundert Jahren   von solch einem König gesprochen hatte, da wurde er zornig. Er wollte nicht, dass irgend so ein Kind König wird. Vor den Weisen aber verbarg er seine Wut und er sprach:

Herodes :
Ich danke euch, dass ihr mir diese frohe Botschaft gebracht habt. Geht nach Bethehem. Unsere heiligen Schriften sagen, dass der König der ganzen Welt dort geboren wird. Wenn ihr ihn gefunden habt, dann kommt schnell zurück. Denn auch ich will zu ihm ziehen und ihn anbeten. Und nun geht.

Sprecherin: Natürlich wollte Herodes das Kind nicht anbeten. Er wollte es töten lassen. Aber das sagte er nicht. Als die Weisen Jerusalem verlassen hatten, sahen sie den Stern wieder. Und wieder hatten sie das Gefühl als würde er ihnen den Weg zeigen. Als sie in Bethlehem ankamen, blieb der Stern über dem Stall stehen. So fanden die Weisen den Weg zu Jesus.

Lied

 7.Szene
  1. Weiser : Seid gegrüßt, gute Frau. Ihr seid sicherlich die Mutter dieses Königskindes?

Maria: Willkommen bei uns. Ja, ich bin die Mutter dieses Kindes. Aber warum sagt ihr, es sein ein Königskind?

  1. Weiser : Wir haben seinen Stern gesehen und wissen, dass er vom höchsten Gott geschickt wurde.

Josef: Kommt näher, schaut das Kind an. Ruht euch aus, ihr seht aus, als hättet ihr eine sehr weite Reise gehabt.

Sprecher: Die Weisen traten zu der Krippe und schenkten Jesus, dem neugeborenen Messias ihre Gaben: Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Am nächsten Tag wollten sie zurück nach Jerusalem, aber im Traum erschien ihnen ein Engel. Der Engel befahl ihnen nicht zum König Herodes zu ziehen. Also gingen sie auf einen anderen Weg zurück in ihr Land.:
Auch Maria und Josef wurden vom Engel gewarnt und zogen nach Ägypten, wo König Herodes sie nicht finden konnte.

  1. Szene
    K 1 Ej. Das ist ja eine coole Geschichte. Und das ist wirklich in echt passiert?

K 2 Natürlich. Es steht ja auch schon in der Bibel.

K 1 Meine Oma hat auch eine Bibel. ……………Irgendwo.

K2 Na dann frag sie doch, ob sie dir die Geschichte am Heilig Abend vorließt. Wir machen das immer bevor es die Geschenke gibt.

K1 Warum denn vor den Geschenken?

K2 Papa sagt, dass Gott uns das erste Weihnachtsgeschenk gemacht hat. Weil er uns doch Jesus geschickt hat. Und weil wir jetzt wieder mit Gott reden können. (Pause)
Oder so ähnlich……

Predigt/ Denkanstoß 3