Krippenspiel in Samariter

Krippenspiel in Samariter

1. Szene

(angestrahlt – Maria kämmt sich; Engel erscheint)

1. Erzähler
Einst wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die hieß Nazareth.
Und der Engel (PAUSE und mit der Hand hinauf zum Engel zeigen!) kam zu ihr hinein und sprach:

Engel Gabriel
Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir! Siehe (!!!), du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben.
Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden! (Stern in die Höhe heben!!!)
Und Gott der Herr wird ihm den Königsthron geben und sein Reich wird kein Ende haben.

1. Erzähler
Viele, viele schöne Geschichten gibt es.
Doch auch die Jüngsten und Kleinsten unter uns werden sofort erkannt haben, welche von diesen wir Euch heute zeigen wollen: Es ist die Weihnachtsgeschichte!

2. Erzähler
Eigentlich beginnt die Geschichte in Rom.
Dort herrschte vor 2.000 Jahren der Kaiser Augustus. Nicht nur das Römische Reich, fast die ganz Welt hat er regiert.
Eines Tages hatte er den Einfall, er möchte gern wissen, wie viele Menschen es eigentlich sind, über die er regiert, die seinen Befehlen gehorchen und ihm dienen müssen.
Also ordnete er eine Volkszählung an.
Damit nun niemand übersehen und keiner doppelt gezählt wird, lässt er den Befehl ergehen:
Jeder hat sich für die Zeit der Volkszählung in dem Ort aufzuhalten, in dem er geboren wurde.

1. Erzähler
Solch einen Befehl zu erlassen, mag wohl leicht gewesen sein; ihm zu folgen aber fiel manchem schwer.
So auch Maria und Josef, die von Nazareth nach Bethlehem reisen mussten.
Für Maria war die Zeit gekommen, da sie ihr Kind gebären sollte,
und die Reise, für die man damals 2-3 Wochen brauchte, war für sie eine fast unerträgliche Anstrengung. Unser Spiel geht weiter und zeigt uns jetzt Maria und Josef kurz vor dem Ziel.

Orgelmusik – Einzug der Kinder – Wirt (Wirtshäuser) – Maria (Stuhl) – Engel hinter die Wand – Hirten, Könige, Engel

2. Szene

Maria, Josef, 1.,2.,3.,4. Wirt, Mann, Kind

Maria
Warte ein Weilchen, Josef. Es geht nicht mehr. Ich muss mich ausruhen.

Josef
Weit kann’s nicht mehr sein bis Bethlehem. Dort finden wir Unterkunft. Da hast du’s gut und das Kind auch. Komm‘ nur, es wird schon noch gehen. Ich helfe dir, so gut ich kann.

Maria
Bist du sicher, dass wir in Bethlehem bestimmt eine Unterkunft finden?

Josef
Aber natürlich! Meinst du, es wird jemand eine Frau abweisen, die ein Kind erwartet? Aber sieh! Da ist ein Licht! Die ersten Häuser von Bethlehem! Siehst du, jetzt sind wir schon da.
(Josef klopft)

1. Wirt
Was gibt’s? Was ist los? Wer klopft da noch so spät?

Josef
Guter Mann, wir suchen eine Unterkunft.

1. Wirt
Tut mir Leid, aber in meinem Hause ist kein Platz mehr, schon alles voll.

Josef
Aber meine Frau erwartet ein Kind. Ihr könnt uns doch unmöglich abweisen, bitte helft uns.

1. Wirt
Geht einmal zum Nachbarn, der hat nicht so viel Gäste, vielleicht hat er noch Platz. Es ist da gleich um die Ecke. Leicht zu finden.

(Josef klopft)

Wirtin
Wer da?

Maria
Wir kommen von weit her. Habt ihr eine Unterkunft für uns?

2. Wirt
Fremde sind’s. Armes Pack. Hab ich noch nie hier gesehen.

Wirtin
Mach den Vorhang zu. Wo kämen wir denn da hin, wenn wir jeden reinließen.

(Josef klopft / läutet)

3. Wirt
Was wünscht ihr?

Josef
Eine Unterkunft für meine Frau, das Kind, das sie erwartet und auch für mich.

3. Wirt
Für euch beide hätte ich vielleicht noch Platz, wenn ihr gut zahlen könnt. Aber ein Kind soll hier zur Welt kommen. Nehmt mir’s nicht übel, doch das macht zu viele Umstände. Fragt mal ein paar Häuser weiter. Vielleicht hat ihr da mehr Glück.

4. Wirt + Kind nach vorne

Maria
Hoffentlich finden wir etwas, denn ich bin sehr müde vom Laufen.

Josef
Komm, du darfst jetzt nicht verzagen. Gott lässt uns nicht im Stich. Er bringt uns schon an den rechten Ort. Dort ist noch ein Haus, da könnten wir nochmals fragen.
(Josef klopft)

4 Wirt
Ist jemand da?

Josef
Ja, wir suchen eine Unterkunft.

4. Wirt
Wie viele seid ihr denn?

Josef
Meine Frau und ich. (etwas leiser) Und das Kind, das sie erwartet.

4 Wirt
Wenn ihr etwas eher gekommen wäret, hätten wir euch bei uns aufgenommen. Aber jetzt ist es zu spät. Es sind schon so viele andere Gäste da.

Kind
Aber sieh‘ doch, wie die arme Frau weint. Sie kann doch nicht mehr weitergehen. Im Stall, da ist es warm ….

4. Wirt
Also gut, im Stall ist noch Platz. Wenn’s euch recht ist, könnt ihr dort bleiben.
(Josef schaut Maria fragend an)

Maria
Besser als hier auf der Straße ist es schon.

Josef zum Wirt
Nun gut, dann zeig uns deinen Stall. Wir werden wohl bleiben. Und das Kind wird dort zur Welt kommen. (bitter) Vielleicht ist es gar der Ort, den Gott dafür bestimmt hat.
(4. Wirt führt sie zum Stall)

Maria und Josef gehen ab
Chor/Musik/ Licht aus

3. Szene

1., 2., 3. Hirt, 1., 2., 3., Engel/ Halbdunkel

1. Hirt
(reibt sich die Augen) Hab‘ ich geträumt oder ist was passiert? Die Schafe sind so unruhig. Da muss doch was sein. (zum 2. und 3. Hirten/aufrütteln) Kommt, wacht auf! Irgend etwas stimmt hier nicht.

3. Hirt
Hast recht. Irgend etwas ist hier nicht in Ordnung. Aber was ist los?

Licht an – Engel

2. Hirt
Eigenartig, dort seh‘ ich ein Licht (Taschenlampen gehen an)

1. Hirt
Es ist, als würde es immer heller.

3. Hirt
Und als käme es gerade auf uns zu.

2. Hirt
Das blendet ja. Ich kann gar nichts mehr sehen! (alle 3 Hirten verdecken ihr Gesicht, währenddessen stellen sich die Engel neben ihnen auf)

1. Engel
Ihr braucht euch nicht zu fürchten, ihr Hirten!

2. Engel
Seht, wir verkündigen euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird.

3. Engel
Diese Botschaft geht nämlich alle Menschen an und keiner ist ausgeschlossen.

2. Engel
Ihr aber seid die ersten, die es erfahren.

1. Engel
Also fragt nicht so viel! Überlegt nicht so lange! Geht lieber hin nach Bethlehem und überzeugt euch, dass es so ist, wie wir euch gesagt haben. Zögert nicht lange! Geht zu dem Kind!

3. Engel
Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.

Erzähler
Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:

alle Engel
Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden den Menschen ein Wohlgefallen.

Lied / alle gehen ab / Licht aus

4. Szene

1. Stern / 1.,2.,3. Knecht, 1., 2., 3. König, Maria und Josef
Maria und Josef kommen auf die Bühne mit Krippe und Stuhl, wenn Könige zu sprechen beginnen

1. Knecht
Sag‘ einmal, hast du eine Ahnung, wie weit es noch ist? Meine Beine wollen bald nicht mehr. Nun sind wir doch schon tagelang unterwegs.

2. Knecht
Nein, mein König hat mir nichts gesagt. Er schaut nur unentwegt nach oben, dass er auch ja nicht den Stern aus dem Blick verliert.

3. Knecht
Na du bist gut! Wenn du den Weg von Jerusalem nach hierher meinst, dann mag das wohl stimmen. Doch schließlich sind wir schon mit unseren Königen aus dem Morgenland schon wochenlang unterwegs.

1. König
Wollen wir noch weiter gehen? Wir finden den neugeborenen König ja doch nicht.

2. König
Ja, merkwürdig ist das schon! Erst sind wir dem neuen Stern gefolgt. Und nun ist er nicht mehr zu sehen! Vielleicht haben wir uns geirrt?

3. König
Das kann nicht sein. Wenn nur einer von uns den Stern gesehen hätte, könnte es sich wohl um einen Irrtum handeln. Aber wir haben ihn ja alle gesehen, ganz deutlich und ganz hell.

1. König
Da hast du recht. Und bis nach Jerusalem hat der Stern uns ja auch den Weg gewiesen.

2. König
Aber im Palast des Herodes ist kein neuer Königssohn geboren. Also war es ein Irrtum. Lasst uns umkehren und wieder nach Hause gehen.

3. König
Hatten die Schriftgelehrten in ihren alten Büchern nicht eine Stelle gefunden, wo es heißt: Der neue König sollte in Bethlehem geboren werden? Vielleicht nennt sich der Ort hier gar Bethlehem!

1. König
Ich weiß es nicht. Ein Ortsschild gibt’s hier nicht. Und es ist auch niemand auf der Straße, den wir fragen könnten.

3. König
Seht mal dort, ist das nicht unser Stern?

2. König
Ich glaube, du hast recht.

1. König
Tatsächlich. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass wir ihn noch einmal zu sehen bekommen.

3. König
So war es also doch gut, dass wir dem Stern gefolgt sind. Gleich müssen wir am Ziel sein.
1. König
Gerade über diesem Hause hier steht der Stern.
2. König
Da ist doch ein Stall. Vielleicht werden gerade die Tiere gefüttert. Ich gehe einmal hinein. Die Leute werden gewiss sagen können, wo der neugeborene König zu finden ist.
(klopft an und tritt ein)
Gute Leute, verzeiht, dass wir stören. Wir wollten nur fragen, ob wir hier in Bethlehem sind und ob ihr uns sagen könnte, wo hier ein Kind geboren ist, das der neue König sein soll.

Josef
Kommt nur herein, ihr vornehmen Herren. Das Kind ist hier.

Maria
Ich habe es hier zur Welt bebracht
(die Könige treten zögernd näher)

2. König
Ist das Kind wirklich hier im Stall geboren!

Josef
Ja, aber leider hat niemand ein Zimmer oder auch nur ein Bett für uns.

1. König
Und das Kind soll der neue König sein? Woher wisst ihr denn das?

Maria
Ein Bote hat uns gesagt: Dieses Kind ist der Erlöser und Heiland

1. König
Dann wollen auch wir uns vor ihm beugen und vor ihm niederknien.

2. König
Unsere Kronen legen wir vor dem Kind nieder.

3. König
Alles, was wir haben, wollen wir dem Kind geben: Gold, Weihrauch und Myrrhe.

1. König
Vor allem aber wollen wir ihm unsere Herzen geben, damit das Kind uns ganz froh machen kann.

Lied / Spieler bleiben

5. Szene

Hirten von links, erst im Halbdunkel

1. Hirt
Du, schau‘ mal, da sind vornehme Leute drin. Sie sehen aus wie Könige. Ich glaube, wir wären dort fehl am Platze

2. Hirt
Hast recht, da passen wir wirklich nicht hin.

3. Hirt
Schade, nun haben wir den weiten Weg umsonst gemacht. Ich hatte mich schon so gefreut, den Heiland zu sehen.

2. Hirt
Ich hab’s doch gleich gesagt, dass ist nicht für unser einer. Ein König ist nur für die Mächtigen und Reichen da.

1. Hirt
Aber hatte der Bote nicht gesagt: er ist nicht mächtig gegen euch, er ist mächtig für euch.

1. König
Kommt nur herein. Vor uns braucht ihr euch nicht zu schämen. In den Augen der Menschen sind wir zwar kluge, reiche und angesehene Leute, aber gerade heute, hier im Stall und an der Krippe zeigt uns Gott, dass es darauf gar nicht ankommt.

2. König
Kommt und betet mit uns zu dem Kind, das der Heiland aller Menschen ist.

1. Hirt
Wir haben doch gar nichts, was wir dem Kind schenken und womit wir’s erfreuen könnten.

3. König
Das ist auch gar nicht nötig. Nicht ihr sollt das Kind erfreuen, sondern das Kind will euch und uns froh machen.

Maria
So ist es. Öffnet nur dem Kind eure Herzen, dann wird es euch riech beschenken. Die Freude, die dieses Kind euch geben will, wird so groß sein, dass ihr davon Andern weitergeben könnt.

Lied / alle bleiben. Wenn Beifall, dann alle Mitspieler nach vorne.

Krippenspiel in der Samariter-Kirche, 24.12.00 / Pfr. Sedler (überarbeitetes von Frau Böhm,Galiläa-Kirche)