Krippenspiel in der Evangelischen Kirche zu Nieder – Gemünden Weihnachten 2011
( Der Hauptsächliche Spielort ist ein Gasthaus in Bethlehem)
Eröffnung mit einem kurzen Trommelwirbel
Erzähler 1 : Es war vor langer, langer Zeit. Es gab noch Könige und Kaiser, aber kein Telefon und keine Computer. Wenn man etwas mitteilen wollte mußte man einen Boten senden oder Briefe schreiben. Wenn der Kaiser Steuern wollte, musste er Listen seiner Untertanen aufstellen. Doch die gab es nicht. Aber Kaiser hatten Macht.
Sie konnten sagen: geh dahin. Oder dorthin. Und die Menschen gingen.
Was sollten die Leute auch sonst tun
Erzähler 2 : Und der Kaiser Augustus in Rom der wollte Geld.Und er beschloss: jede und jeder muss sich in eine Liste eintragen lassen, und zwar in dem Ort wo er geboren wurde. So schickte er seine Boten und Verkünder mit folgender Nachricht ins Land :
( kurzer Trommelruf )
Herold (laut ): Im Namen des Kaisers !
Hört, ihr Israeliten, den Befehl eures Herrschers :
Augustus, der Kaiser, der Herrscher der Welt
braucht für seine Soldaten viel Geld.
Für die Steuern soll jeder gezählt werden,
Mann, Frau und Kind, und alle auf Erden.
Ein jeder gehe in in jene Stadt,
in der sein Urahn gewohnt hat.
Der Kaiser will eure Märker,
sonst Murks und ab in den Kerker.
Nun ab, ein jeder in jede Stadt
in der sein Urahn gewohnt hat ! ( Trommel )
Erzähler 2 : Viele, viele Menschen mussten sich auf den Weg machen. Es gab aber auch einige, die freuten sich richtig über den Beschluss des Kaisers. Hören und schauen wir doch einmal, was in Bethlehem geschehen ist, einem kleinen Ort in Israel, im Gasthof
„ Zur freundlichen Wirtin“.
( Szene 1 – Im Gasthaus )
Zählerin : Das war wieder ein Tag heute. 53 Menschen kamen um sich in die Liste eintragen zu lassen. Hört das denn gar nicht mehr auf ?
Wirtin : Komm, ich hol dir erst mal was zu essen und zu trinken, danach sieht die Welt schon wieder etwas besser aus. Was darf es sein : Brot oder einen guten Braten?
Zählerin : Einen guten Braten natürlich.. Den hab ich mir heute verdient, außerdem zahlt ja der Kaiser.
Wirtin : Eine gute Wahl ( zum Wirt ). Einmal den Braten, aber dalli,dalli.
Wirt : Kommt sofort!
Wirtin : ( zu sich selbst ) Noch einmal Braten, das gibt mir ein paar neue Schuhe. Vielleicht trinkt sie noch ein paar Krüge Wein, dann reicht es auch für ein neues Kleid. Von mir aus könnte die Zählerei noch Wochen weiter gehen.
Wirt : (bringt Essen ) Einmal Braten, bitte sehr. Sagt mal, ist euch schon der große neue Stern am Himmel aufgefallen ?
Wirtin : Was für ein Stern? Interessiert mich nicht, mir reicht das Funkeln der Goldtaler in unserer Kasse.
Wirt : Komm doch mal mit raus, ich zeig ihn dir, der steht genau über unserem Stall.
Wirtin : (lacht) Über unserem Stall, du spinnst wohl du Träumer! Du bist wohl zu viel draußen!
Marsch in die Küche, unsere Gäste wollen verpflegt werden!
( Szene 2 – Maria und Josef suchen eine Unterkunft , kurze Musik )
Erzähler 1 : Viele Menschen sind an diesen Tagen unterwegs. Die einen schneller, die anderen langsamer. Es ist inzwischen Nacht geworden in Bethlehem, aber einige sind immer noch nicht am Ziel.
Maria : Wie lange dauert es denn noch? Meine Füße tun weh und mein Rücken schmerzt.
Josef : Halte durch, Maria, irgendwo wird es einen Platz geben an dem wir ausruhen können
Maria : Aber wo? Ich habe Angst und ich glaube, heute Nacht kommt unser Kind.
Josef : Oh nein, Maria! Warte, da vorne ist ein Gasthaus, da werde ich noch mal klopfen.
( Josef klopft. Nichts. Klopft noch mal. Wirt kommt heraus )
Josef : Guten Abend, guter Mann. Ihr habt sicher noch einen Schlafplatz für meine schwangere Frau und mich.
Wirt : Ach du mein Güte….. Nein, wir sind voll.
Wirtin : Was ist da los mitten in der Nacht. Wer stört meinen Schönheitsschlaf ?
Wirt : Da sind zwei ganz arme Menschen, die suchen ein Bett und die Frau ist auch noch schwanger.
Wirtin : Wir sind doch voll! Und Geld haben die doch eh nicht! Schick sie weg, mach die Tür zu und komm ins Bett.
Wirt : Aber …
Wirtin: Kein aber. Schluss jetzt!
Wirt : Ihr hört es, ich kann euch nicht rein lassen, aber da hinten ist ein Stall, da ist Heu und Stroh, schleicht euch leise da hin und passt auf, das sie nichts davon mitbekommt.
Josef : Danke, das ist….
Wirt : Pssst! Geht einfach !
( Szene 3 – Die Hirten kommen zur Krippe , kurze Musik )
Erzähler 2 : In dieser Nacht brachte Maria ihr Kind zur Welt. Sie nannte es Jesus, und sie legte es in die Krippe. Dann legten sich Maria und Josef zur Ruhe. Und der Stern leuchtete kräftiger als alle Tage zuvor. Doch mitten in der Nacht, bei den Hirten auf dem Feld..
Hirte 1 : Brüder, warum ist es so hell mitten in der Nacht?
Hirte 2 : Seht nur dort !
Engel : Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkünde euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird. Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen : Ihr werdet das Kind finden in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend. Folgt dem Stern !
Hirte 3 : Lasst uns gehen, es ist nicht weit.
( Hirten gehen los )
Hirte 4 : Ein Kind in einer Krippe, in einem Stall. Ich sehe keinen Stall.
Hirte 1 : Kommt, lasst uns hier im Gasthof fragen.
( klopft laut an )
Wirt : Was wollt ihr Hirten hier mitten in der Nacht? Ihr müsst doch auf eure Schafe aufpassen und braucht kein Bett im Gasthaus !
Hirte 2 : Wir suchen das Kind.
Wirt : Ihr müsst euch irren, hier ist kein Kind.
Hirte 3 : Ein Engel hat uns verkündet, das wir das Kind hier finden sollen
Wirtin : Was ist denn jetzt schon wieder ?
Wirt : Ach nur ein paar Hirten.
Wirtin : Hirten? Was ist denn das für eine Nacht! Erst ein Mann mit hochschwangerer Frau und jetzt Hirten ?
Hirte 4 : Wo ist hier eine hochschwangere Frau ?
Wirt : Pst, leise, das darf sie nicht erfahren. Ich habe sie da hinten in den Stall geschickt, seht dort mal nach, aber passt bloß auf das sie euch nicht bemerkt.
( Hirten gehen zum Stall , kurze Musik )
Josef : Wer seid ihr und was wollt ihr hier ?
Hirte 1 : Wir wurden von einem Engel gesandt dem Stern zu folgen und dem neuen König Ehre zu erweisen .
Hirte 2 : Lasst uns einen Moment vor der Krippe knien und das Kind anbeten.
Hirte 3 : Danach wollen wir wieder leise gehen und der Welt die frohe Botschaft verkünden.
( Hirten gehen ab, kurze Musik )
( Szene 4 – Die Könige folgen dem Stern )
Erzähler 1 : Am nächsten Morgen, noch ganz früh im Gasthof …..
Zählerin : Guten Morgen. Ach was hab ich so gut geschlafen heute Nacht !
Wirtin : Glückwunsch, ich nicht ! Bei dem ganzen Trubel heute Nacht. Hast du nichts gehört ?
Zählerin : Nö, war denn was los ?
Wirtin : Erst so ein Pärchen ohne Knete, aber mit viel Kind im Bauch . Dann ein paar dreckige Hirten auf der Suche nach einem Kind, die Engelsstimmen hörten.Wenn wenigstens ein paar Reiche Leute angeklopft hätten, dann wäre etwas Geld in die Kasse gekommen.
( Klopfen, die drei heiligen Könige treten hervor, Wirtin staunt mit offenem Mund )
König 1 : Guten Tag, wir kommen von weit her .
König 2 : Wir sind diesem Stern da gefolgt und hier ist er stehen geblieben .
König 3 : Es Hieß: da wo er euch hinführt, findet ihr den neugeborenen König. Der Heil und Frieden für alle Menschen bringt.
König 1 : Bitte führe uns zum Kind. Wir haben Geschenke und wollen anbeten.
Wirtin : Aber kommt doch erst mal herein, ihr seid sicher müde und hungrig, wir machen euch unser bestes Essen und ich mache euch einen guten Preis. He, Mann, in die Küche, es gibt was zu verdienen.
König 2 : Nein, wir haben keine Zeit zu verlieren. Wo ist das Kind ?
Wirt : Einen neugeborenen König sucht ihr ? Hier bei uns ?
König 3 : Ja, wir sind dem Stern gefolgt und hier muss es sein.
Wirt : ( etwas ängstlich ) Hinten im Stall findet ihr die Familie.
Wirtin : Was? Du hast ihnen erlaubt im Stall zu übernachten ohne zu bezahlen ?
Wirt : Halt doch endlich mal den Mund ! Du verstehst überhaupt nichts !
( Könige gehen zum Stall , kurze Musik)
Maria : Seid auch ihr gekommen um unser Kind zu sehen ?
König 1 : Ja, und wenn ihr erlaubt möchten wir es anbeten.
Josef : Dort in der Krippe liegt unser Sohn.
König 2 : Lasst ihn uns auch beschenken. Wir haben Gold, Weihrauch und Mhyrre .
König 3 : Welch ein Friede und welche Ruhe er ausstrahlt. Was für ein König !
( Könige verbeugen sich, gehen ab )
( Szene 5 – Die Flucht , kurze Musik )
Erzähler 2 : Doch in der folgenden Nacht erschien wieder der Engel, dieses Mal aber um Josef zu warnen.
Engel : Josef, steh schnell auf, packe alles zusammen, wecke Maria und flieh mit ihr und dem Kind. König Herodes fürchtet um seinen Thron, er will alle neugeborenen Jungen töten lassen. Ich werde euch nach Ägypten führen. Dort könnt ihr bleiben, bis ihr sicher zurück kommen könnt. Denn das ist wichtig, denn Jesus ist der Heiland, der den Menschen Frieden bringen wird . Geh und mach schnell.
Josef : Maria, komm, wir müssen weg. Der Wirt muss uns noch mal helfen.
( geht zum Gasthof, klopft )
Wirt : Was wollt ihr denn in aller Frühe ?
Josef : Du hast uns schon einmal geholfen, aber wir brauchen nochmal deine Hilfe. Ein Engel hat uns gewarnt, Herodes wolle unseren Sohn töten. Daher müssen wir fliehen und brauchen Proviant für die Reise.
Wirtin : Gib ihnen was sie brauchen, aber gib ihnen von den guten Sachen. Und hole frische Milch für das Kind und noch eine Decke für die Reise. Ich glaube ich habe jetzt erst begriffen was diese Zeichen und der Stern und das Kind Jesus zu bedeuten hat.
Maria : Vielen Dank das ihr uns helft.
Wirt : Beeilt euch bevor es ganz hell wird. Und gute Reise.
( Zählerin kommt dazu )
Zählerin : Hallo ?
Wirtin : Hm ?
Zählerin : Ich brauche Frühstück, ich habe Hunger. Was ist los, wo ist mein Kaffee ?
Wirtin : Ja, ja,…
Zählerin : Was ist los, so kenne ich dich gar nicht. Bist du einem Geist begegnet ?
Wirtin : Es war kein Geist. Es war ein kleines Kind. Ich habe es gesehen und berührt und auf einmal war alles ganz anders.
Zählerin : Was für ein kleines Kind ? Du hast keine kleinen Kinder und im Gasthof sehe ich auch keine .
Wirt : Das Kind wurde in unserem Stall geboren, und ein Stern hat hell darüber geleuchtet.
Zählerin : Ein Kind geboren, ein Stern geleuchtet ? Hab ich gar nicht mitbekommen.
Wirt : Kein Wunder, du arbeitest den ganzen Tag. Und abends willst du nur dein Essen und deinen Wein und ab ins Bett.
Zählerin : Na hört mal, ihr verdient aber ganz gut daran.
Wirtin : Ja, aber nachdem ich das Kind Jesus gesehen und berührt habe, hab ich einiges begriffen. Seine Eltern haben gesagt das Kind sei von Gott und bringe der Welt Frieden und Heil.
Zählerin : Und das alles glaubst du ?
Wirtin : Gestern hätte ich dir noch zugestimmt. Aber ich habe es gesehen und berührt und es ging eine solche Kraft, Ruhe und Fröhlichkeit von dem Kind aus, das ich es glaube. Diese Kind wird den Menschen Gott nahe bringen und heil und Frieden über die Welt. Oh du Fröhliche !
Erzähler 1 : Das war unsere diesjähriges Weihnachtskrippenspiel. Wenn sie möchten können sie nun den aktiven Mitwirkenden sowie den Helfern , die dieses Stück mit uns eingeübt haben, einen kleinen Applaus spenden.
( kurze Pause bis der Applaus endet )
Vielen Dank !
Lassen sie uns doch diesen fröhlichen Moment und den Aufruf „Oh du fröhliche“ gemeinsam folgen mit dem Lied „Oh du fröhliche“.
Sie finden es zum Mitsingen im Gesangbuch unter Nr. 44