Kinderchristmette 2006, von Petra Mariel aus Babensham
Ich begrüße euch alle recht herzlich zu diesem außergewöhnlichen Gottesdienst, heute an diesen außergewöhnlichen Tag. Heute feiern wir den Geburtstag von Jesus.
Wenn du deinen Geburtstag feierst, willst du vielleicht von deiner Mama wissen, wie das denn war, als du auf die Welt gekommen bist. Und weil Jesus unser bester Freund ist, wollen wir uns heute genau anschauen, wie es den war, als das Jesuskind auf die Welt gekommen ist.
Aber zuerst wollen Jesus und Gott, seinen Vater begrüßen mit den Worten: Im Namen des Vaters…
Tagesgebet:
Lieber Gott,
du hast deinen Sohn auf die Welt gesandt,
nicht in einem prächtigen Palast bei den reichen und mächtigen Menschen.
Nein, in einen einfachen Stall hast du ihn gelegt, mitten unter die Tiere.
In einfachen Verhältnissen ist er aufgewachsen und hat doch großes vollbracht.
Er hat gerade zu den einfachen Menschen gesprochen und ihnen erklärt, wie sie in Liebe und Frieden leben können.
Laß diese, seine Worte auch in unsere Herzen dringen, so dass auch wir bereit sind, diese Welt friedlicher, herzlicher und wärmer zu machen.
Amen.
Lied: Auf, werde hell
Überleitung zur Geschichte:
Was wisst ihr über die Geburt Jesu?
Wo ist er zur Welt gekommen?
Und wer war in diesem Stall?
Und jetzt wollen wir hören und sehen, wie es dem Ochs und den Esel ergangen ist in dieser heiligen Nacht:
Krippenspiel
Lied: Hände, die schenken, erzählen von Gott
Diese Geschichte, die wir eben gesehen haben, hat sich so vor 2000 Jahren abgespielt. Wir haben gehört, dass die Tiere hart arbeiten mussten und die Hirten den ganzen Tag und die ganze Nacht auf die Schafe Acht geben mussten. Die Aufgaben von Menschen und Tieren haben sich seitdem sehr geändert, aber manche Sorgen und Nöte kennen wir heute noch:
– Die Schwester meiner Freundin ist behindert, sie kann nicht gehen und nur sehr schlecht sehen. Die ganze Familie hilft mit, damit sie ihr Leben meistern kann.
Wir bitten dich für alle Menschen, die eine schwere Last zu tragen haben.
– Der Vater meines Freundes ist alkoholabhängig, er hat vorige Woche seine Arbeitsstelle verloren.
Wir bitten dich für alle Menschen, die nicht mehr in der Lage sind, sich selbst aus ihrer schlimmen Lage zu befreien.
– Meine Großmutter hat nach dem Tod ihres Mannes ihre 5 Kinder alleine groß ziehen müssen. Heute ist sie selbst an einer schlimmen Krankheit erkrankt.
Wir bitten dich für alle Menschen, deren Lebensweg nicht auf weichem Stroh gebettet ist.
– Unseren Nachbarn haben sie letzte Woche ins Gefängnis gebracht, weil er Geld unterschlagen hat.
Wir bitten dich für alle Menschen, die aus Geldgier ihre Seele verkauft haben.
Kennt ihr auch Menschen, denen es schlecht geht?
Wir wollen jetzt ein paar Minuten leise sein und überlegen, wie man diesen Menschen helfen kann.
Nun wollen wir all unsere Bitten zusammenfassen in dem Gebet, das Gott selbst uns gelehrt hat. Dazu kommen alle Kinder zu uns vor an den Altar und um das Kind in der Krippe und wir sprechen gemeinsam das Vater unser: Wenn du dein Opferkästchen dabei hast, kannst du das auch mitnehmen und auf dem Altar stellen.
Es war friedlich im Stall, in dem das Jesuskind zur Welt kam. Alle, der Ochs und der Esel, die Hirten und die drei Könige haben dieses Kind freundlich aufgenommen, als es in unsere Welt kam. Auch wir sollen zu alle Menschen freundlich sein, die uns begegnen und ihnen unsere Hilfe anbieten, wenn sie welche brauchen. Wir bitten Gott, das er uns dabei helfen soll:
Der Friede des Herrn sei allezeit mit euch:
Als Zeichen dafür, dass wir mit unseren Freunden und Bekannten in Frieden miteinander leben wollen reichen wir uns jetzt die Hände mit den Worten: Der Friede sei mit dir
Lied: Zumba, zumba, welch ein Singen
Gebet:
Lieber Gott,
Obwohl das Jesuskind in armseeligen Verhältnissen geboren ist, hat es sehr viel Wärme spüren dürfen:
Der Ochs und der Esel haben es liebevoll aufgenommen und gewärmt,
seine Mutter hat es liebevoll gehalten und in Windeln gewickelt,
Wir haben Stroh mitgebracht, damit es weich einschlafen kann,
die Hirten sind vom Feld gekommen und haben es begrüßt
und sogar drei reiche Männer haben sich vor ihm niedergekniet und ihm Geschenke gebracht.
Mache auch uns zu solchen Menschen, die Wärme weitergeben und Frieden in die Welt bringen
Darum bitten wir dich, der du uns ganz nahe bist. Amen
Das Licht aus Bethlehem
Segen
Wir bitten nun Gott um seinen Segen:
Gott segne heute alle Einsamen und Traurigen,
damit in ihrem Herzen wieder die Freude wachsen kann.
Er segne alle Fröhlichen und Glücklichen,
damit sie ihre Freude weiterschenken
und ihre Herzen offen sind für die Welt und ihre Mitmenschen.
Er segne alle Kinder – hier und überall auf der Welt.
Der segne alle, an die niemand denkt.
So segne uns der dreieinige Gott,
der Vater, der Sohn und der hl. Geist
Amen
Lied Stille Nacht
Ochs und Esel an der Krippe
Ochse: Grüß Gott, ich bin der Ochse Baldimar. Was ist denn heute los, warum sind auf einmal so viele Kinder hier im Stall. Das freut mich aber, dass ihr alle zu mir gekommen seid. Oder wartet ihr vielleicht auf jemand anderen?
Ach so, und ihr meint, der Sohn Gottes soll hier, in diesen schäbigen Stall kommen, hier stinkt es und überall ist es staubig und schmutzig.
Aber, wenn ihr euch so sicher seid, dann will ich auch hier warten.
Esel: Grüß Gott, lieber Ochse. Bist du heute schon mit der Arbeit fertig? Ich bin heute schon fünfmal nach Jerusalem gelaufen. Diese blöde Volkszählung. Alle Menschen müssen in ihre Heimatstadt und alle haben Gepäck dabei, das ich armer Esel tragen soll. Warum hat Gott ausgerechnet uns Esel dazu bestimmt, die Lasten der Menschen zu tragen.
Ochse: Komm, leg dich her zu mir. In der Krippe ist noch etwas Stroh, das kannst du fressen und dort steht eine Tränke mit Wasser.
Mir ist es heute auch nicht besser ergangen. Wohlhabende Leute sind mit einer vollbeladenen Kutsche in einen Graben gefahren, den die Soldaten gegraben haben. Die Pferde konnten die Kutsche nicht mehr befreien. Da haben sie mich geholt, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen.
Esel: Das ist ja wieder typisch für diese eingebildeten Tiere. Sie meinen immer, wie toll und hübsch sie sind, aber wenn’s drauf ankommt, brauchen sie doch wieder unsere Hilfe.
Ochse: Da schau, da kommt ein Mann mit seiner Frau auf uns zu. Was die wohl hier suchen?
Josef: Schau Maria, gehen wir in diesen Stall. Hier ist es wenigstens warm und dort in der Ecke kann ich einen Platz zum Schlafen herrichten.
Es ist ja nicht zu glauben, dass alle Zimmer in den Herbergen belegt sind. Ich glaub, die haben Angst, dass wir ihnen recht viel Arbeit machen, wenn das Kind heute zur Welt kommen sollte.
Maria: Ja, das glaub ich auch. Aber hier bei den Tieren bleiben wir. Ich hab keine Kraft mehr zum Weitergehen. Kannst du versuchen, ob du draußen Feuer machen kannst?
Lied: Flötenspiel
Erzähler: Und in dieser Nacht, in genau diesem Stall sollte geschehen, was der Prophet Jesaja vorausgesagt hat. Genau hier hat Gott seinen Sohn in die Welt gesandt, um die Menschen wieder auf den rechten Weg zu führen.
Nicht die Könige oder die Reichen des Landes sollten ihn als erstes sehen; Nein es waren der Ochs und der Esel, denen das Christkind ihr erstes Lächeln schenkte.
Ochse: Hast du gesehen Esel, es hat mich angelacht. Ach, wie lieb es ist und wie behutsam seine Mutter es im Arm hält.
Esel: Ja, du hast recht, aber ich glaube, die Frau ist müde. Sie will ihr Kind in ein Bettchen legen, damit sie ein wenig schlafen kann.
Ochse: Weißt du was! Sie kann ja das Kind in unsere Futterkrippe legen. Aber da ist ja fast kein Stroh mehr drin!
Esel: Ach wie schade! Aber ich hab eine Idee. Die Kinder dort in den Bänken, die uns heute besuchen, vielleicht haben die etwas Stroh dabei!
Ochse: Da hast du recht! Ich frage sie mal. Habt ihr vielleicht etwas Stroh dabei, damit Maria das Kind in die Krippe legen kann?
Dann kommt bitte vor und legt es in die Krippe.
Lied: Ihr Kinderlein kommet
Esel: So, jetzt können wir alle ein wenig schlafen, nach dieser aufregenden Nacht heute.
Ochse: Sei mal still, ich glaub, da kommt noch jemand!
1.Hirte: Hier glaub ich, muss es sein, genauso hat es uns der Engel beschrieben.
2.Hirte: Ja, du hast recht. Aber ich kann diese Geschichte noch gar nicht recht glauben. Sag noch mal, was hat dieser Engel gesagt?
3. Hirte: Ich weiß noch ganz genau, was er gesagt hat:
Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch große Freude. Heute ist in der Stadt Davids der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr. Und das habt ihr zum Zeichen: ihr werdet ein Kind finden, dass in einer Futterkrippe liegt und in Windeln gewickelt ist.
2. Hirte: Ein Kind in einer Futterkrippe. Das hab ich ja noch nie gesehen, wenn wir das genauso sehen, wie der Engel es beschrieben hat, dann glaube ich ihn, dann ist es wirklich unser Retter.
1. Hirte: Ich kann mir das noch immer nicht vorstellen. Ich glaub, wir haben alles nur geträumt.
3.Hirte: Dann hätten wir alle das Gleiche geträumt, das gibt’s nicht. Seid mal still, ich glaub ich hab ein Baby schreien hören, das kam aus diesem Stall hier. Da müssen wir reinschauen.
2.Hirte: Tatsächlich, da liegt ein Kind in einer Futterkrippe, genauso, wie es der Engel gesagt hat. Jetzt glaube ich es wirklich. Es war kein Traum. Heute ist unser Retter geboren und wir durften ihn als erstes sehen.
Ochse: Das ist nicht wahr, wir haben ihn als erstes gesehen. Wir, die wir nicht gerade die edelsten Tiere sind, wir gelten eher als dumm und tollpatschig.
Esel: Das Christkind ist eben nicht für die Edlen und Reichen auf die Welt gekommen, sondern es kümmert sich besonders um die, die nicht so viel gelten in der Welt.
1.Hirte: Ja, und er liegt auf so viel weichem Stroh. Ist das nicht phantastisch.
3.Hirte: Geht es euch auch so wie mir: mich kribbelt es am ganzem Körper und mein Herz ist so erfüllt von Freude, das ich meine, es müsse jeden Augenblick zerplatzen. Kommt wir wollen gemeinsam ein Lied singen:
Lied: Wie ein guter Hirte
Esel: Was ist denn heute los. Da draußen stehen drei Männer, die scheinen sehr reich zu sein. Was wollen die den bei den armen Menschen und Tieren?
1. König: Unser Stern wandert nicht mehr. Er steht nun seit über einer Stunde über den Stall hier.
2. König: Aber der Stern soll uns doch zum neuen König führen. Wir müssen warten bis er uns zu einem Palast führt.
3. König: Nein, der Stern seit Beginn unserer Reise nicht ein einziges mal stehen geblieben. Ich bin mir sicher, dass wir hier den neuen König finden werden.
1. König: Schaut, dieses kleine Kind wird einmal Herrscher über die ganzen Welt sein. Wir wollen es anbeten und ihm Geschenke bringen.
2. König: Ich habe dir Gold mitgebracht. Ich bin froh, es einem armen Kind geben zu können. Du kannst es sicher besser brauchen als die Leute in den Palästen.
3. König: Ich habe dir Weihrauch mitgebracht. Ich bin froh, dass ich ihn hierher bringen durfte. Hier kann er den schlechten Stallgeruch vertreiben und dich einhüllen in einen königlichen Duft.
1. König: Ich habe dir Myrrhe mitgebracht. Dieses wertvolle Kraut wird dich heil machen, wenn du krank wirst. Auch ich glaube, dass es hier viel mehr von nutzen ist, als in einem Königsschloss.
Ochse: Mensch haben die tolle Geschenke dabei. Da komm ich mir ja richtig schlecht vor. Ich habe dem Jesuskind gar nichts geschenkt.
Esel: Doch, lieber Baldimar, wir haben dem Jesuskind was viel wichtigeres geschenkt. Wir haben ihn unsere Wärme geschenkt. Wenn wir nicht im Stall gewesen wären, dann wäre es eiskalt gewesen, als das Jesuskind zur Welt kam.
Du siehst, ein jeder, sogar wir Tiere, kann dem Christkind ein Geschenk machen. Geschenke die man fühlen kann sind viel mehr wert als die Geschenke, die man kaufen kann.