Christus, das Licht der Welt
Ein Weihnachtsspiel , ausgedacht und erprobt von Hans-Jürgen Dommler/Penzberg 1994
Ablauf des Spieles:
Lied für alle: Ihr Kinderlein kommet, 1-3 /Orgel
Begrüßung/ Einleitung zum Spiel
Teil 1: Maria und Josef auf dem Weg nach Bethlehem
Liedvortrag: Den die Hirten lobeten sehre
a)Saitenspiel b)Flöten c) Solo d) Chor e)Gemeinde“Gottes Sohn ist Mensch geborn…
Erzähler:
Hört die Weihnachtsgeschichte, wie sie im Evangelisten Lukas im 2.Kapitel geschrieben steht (Lukas 2/1-5)
Soldat:
(tritt aus dem Hintergrund , stell sich aufrecht und bläst auf einer Fanfare) Hört ihr Leute, hört gut zu! Ich verlese eine wichtige Bekanntmachung des Kaisers Augustus aus Rom. Der Kaiser, den wir als Gott des Friedens verehren, hat in seiner großen Weisheit beschlossen, daß alle Menschen durch eine Volkszählung erfasst werden müssen. Alle Einwohner, Männer, Frauen und auch Kinder müssen sich in die kaiserlichen Listen eintragen lassen. Deshalb soll jeder in seinen Heimatort gehen, aus dem seine Familie stammt. Es lebe der Kaiser, es lebe der Kaiser Augustus aus Rom! Gezeichnet: Quirinius, Statthalter in Syrien.
(Maria und Josef kommen durch die Kirche gewandert zum Altar)
Maria :
Hast du das gehört Josef. Auch wir müssen in unsere Geburtsstadt nach Bethlehem gehen. Gerade jetzt, wo es mit dem Kind im Leib so mühsam ist.
Josef:
Ja, Maria, wir werden nicht darum herumkommen. Ich werde dir helfen und nach einem Esel schauen, der wird dich von Nazareth nach Bethlehem tragen.
Maria:
Ach Josef, ich wünschte das Kind wäre bald da. Wir haben noch gar keinen warmen Ort und kein warmes Zimmer in dieser Winterkälte.
Josef:
Ich werde schon bei einem Wirt eine Herberge für uns finden. Bei dieser Kälte wird hoffentlich keiner uns abweisen, noch dazu mit dem Kind im Leib.
(Erzähler tritt auf mit einem großen Buch )
Erzähler:
Die Propheten Gottes kündigten schon vor einigen Jahrhunderten die Geburt des Gottessohnes an, es war die Rede von einem, der in Israel Herr sei, von einem Friedefürst und einem Ewig-Vater. Doch seht und hört sie selbst!
(Propheten stehen auf und verkündigen laut und deutlich)
Jesaja:
Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen die da wohnen im finsteren Lande, scheint es hell. Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben und die herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Hld, Ewig-Vater und Friede-Fürst!
Micha:
Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist. Er wird auftreten in der Kraft des Herrn und in der Macht seines Gottes. Und er wird der Friede sein!
Lied für alle: Tochter Zion, intoniert vom Flötenkreis
Teil 2: Die Herbergssuche / Die Hirten auf dem Feld
Erzähler:
Und als sie dort waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
(Maria und Josef stehen neben der Krippe und beschauen das Kind und sprechen)
Maria:
Obwohl wir sehr gesucht haben, bekamen wir keinen Raum , kein Zimmer war frei. So sind wir jetzt eben in diesem Stall und ich bin dankbar, daß wir ein gesundes Kind auf die Welt gebracht haben.
Josef:
Du hast recht, Maria. Ich bin froh, daß es sich doch noch so gefügt hat und wir nicht ganz in der Kälte sein müssen, das Notwendigste haben wir ja. Unser Kind ist ganz arm und bescheiden hier in diesem Stall zur Welt gekommen. Ob uns das einer glauben würde?
Lied für alle: Es ist ein Ros entsprungen, 1-3
Erzähler:
„Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde!“
David:
(kommt hinter dem Tannenbaum hervor, ganz verschlafen) Vor lauter Kälte kann ich gar nicht einschlafen. Der Frost auf dem Feld weckt mich immer wieder auf. Ach, es wird Zeit, daß sich unsere Behausung ändert, das hält ja auf Dauer kein Mensch mehr aus!
Simson:
Wo läufst du denn hin, David. Willst du denn unsere Schafe einfach alleine lassen? Du weißt doch, wenn dir ein Schaf fehlt, wird dir gleich ein ganzer Wochenlohn gestrichen. Und das bei unseren niedrigen Löhnen!
Japhet:
Mir unserem Ansehen ist es auch weit her. Jedermann hält uns für gemeine Strauchdiebe, die alles klauen, was sie nur erwischen können, dabei geht es manchmal einfach um das nackte Überleben, noch dazu in dieser Kälte!
David:
Wenn wir wenigstens wen hätten, der es mal gut mit uns meint und uns nicht gleich aus dem Weg gehen würde mit diesen dummen Beschimpfungen dazu.
Simson:
Das stimmt, Lob und Anerkennung könnten wir schon brauchen in diesem langweiligen Job tagaus tagein auf der Weide. Außerdem würde ich mir gerne mal wieder einen Mantel kaufen wollen, dieser ist schon voller Risse, aber nicht einmal dazu reicht unser Lohn!
Japhet:
Kommt, wenn wir schon nicht schlafen können, dann laßt uns ein wenig lagern und Karten spielen, damit diese lausige kalte Nacht bald vergeht.
(Die Hirten setzen sich und spielen Karten, man hört Geräusche wie“Du gibst, Pik zehn“,Karo 7)
Erzähler:
„Und der Engel des Herrn trat zu ihnen und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr!“ (Hochtönige Geräusche sind zu hören)
Engel:
„Fürchtet euch nicht, siehe ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr, in der Stadt Davids. – Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen! Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen, die Gott wohlgefallen!
Lied: Hört der Engel helle Lieder (Kinderchor intoniert) (Chor bleibt gleich stehen!)
David:
Mir war als ob ich einen wunderbaren Traum hatte. Ein Engel kam zu mir und erzählte von einem Kind, das geboren worden ist. Ja, er sagte es solle sogar ein Friedensfürst werden. Ob das wohl stimmt?
Simson:
Ich vermute, du hast ganz recht gehört. Gott hat zu uns durch einen Engel gesprochen. Und das ist bekanntlich etwas ganz Besonderes, wenn ein Engel den Menschen Gottes Plan bekanntgibt.
Japhet:
Jetzt wissen wir, daß wir nicht mehr alleine sind. Gott, der Herr hat uns damit gezeigt, daß er uns nicht vergessen hat. Ach, ich bin froh, daß sich jetzt etwas tut. Auf, laßt uns nun gehen und die ganze Geschichte des Engels einmal an- schauen. Wo sollten wir hingehen? – Ach ja, jetzt weiß ich es wieder, nach Bethlehem!
Vortragslied: Kleine Stadt Bethlehem
(Hirten lagern sich an der Krippe, staunen)
Teil 3: Die Sterndeuter
Erzähler:
Da Jesus geboren war zu Bethlehem im jüdischem Lande zur Zeit des König Herodes, siehe da kamen drei Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem.
(Sterndeuter kommen durch die Kirche gewandert und beginnen zu sprechen)
Kaspar:
Jetzt sind wir schon viele Wochen unterwegs. Es war mühsam und beschwerlich, eigentlich hatten wir uns diese Suche nach dem hellen Licht nicht ganz so anstrengend vor gestellt.
Melchior:
Stimmt, wenn ich mir vorstelle, wie verwöhnt wir in unserer Heimat leben und wie bescheiden wir nun schon wochenlang diese Reise hier fortsetzen. Ich sehne mich nach meinem kleinen Palast mit all den verführerischen Annehmlichkeiten und meiner Dienerschaft, die all die Arbeit verrichtet.
Balthasar:
Wollt ihr etwa hier aufgeben?. Wir haben uns doch deshalb aufgemacht um das Ziel unserer Entdeckungen und Forschungen in der Sternenwelt selbst sehen und erleben zu können. Ich weiß, es wird etwas Herausragendes sein, unsere Reise wird bestimmt nicht umsonst gewesen sein. Habt nur Mut, Freunde !
Kaspar:
Vorhin habe ich den hellen Stern noch gesehen, – komisch jetzt ist er gar mehr im meinem Blickwinkel. Entweder haben wir ihn verloren oder er muß unmittelbar über uns sein.
Melchior:
Warte mal, laß mich mal schauen, vielleicht entdecke ich mehr. Nichts zu sehen. – Ooohh! Da ist er! Unglaublich, so groß und so deutlich. Du hast recht, Kaspar, der Stern ist unmittelbar über uns.
Balthasar:
Ja ,ich sehe ihn auch. Ein deutliches Zeichen des Himmels! Das ich das noch erleben darf. Wenn ich mir vorstelle, wie lange ich schon nach diesem besonderen Stern Ausschau halte, und jetzt, jetzt haben wir unser Ziel wohl gefunden. Der Stern ist stehengeblieben direkt über einem alten Stall.
Vortragslied: Stern in dunkler Nacht
Teil 4: An der Krippe:
Erzähler:
Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Als sie es aber gesehen hatten, brachten sie ihre Geschenke dar und beteten das Kind in der Krippe an.
(Sterndeuter kommen zur Krippe und überreichen ihre Geschenke)
Maria:
Meine Seele erhebt den Herrn und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes; denn Gott der Herr hat die Niedrigkeit seiner Magd erkannt und mich ausersehen das Kind zur Welt zu bringen, das das Licht der Welt sein wird. Ein Sohn ist uns gegeben und er wird der Friedefürst für alle Menschen sein.
Josef:
Ja, Maria, Gott ist gnädig und er hat Großes an uns getan. Wir alle sind auf der Suche nach Frieden und Gerechtigkeit, nach einer Welt, in der die Menschen sich gegenseitig verstehen und achten. Dieses Kind, unser Sohn wird vielleicht einmal ein Vorbild dafür sein, wie wir so miteinander umgehen, daß kein Mensch mißachtet wird und im Leben leiden muß.
David:
So wie wir, die von vielen immer die Außenseiter und Strauchdiebe genannt werden. Aber hier an diesem Ort ist es anders. Hier gilt Freundlichkeit, Wärme und Helligkeit, die auch uns und unserem Leben guttun.
Simson:
Ja, ich glaube, daß dieses Kind in der Krippe für uns alle hier, egal ob arm und reich, egal ob fremd oder in der Heimat, egal ob angesehen oder ver- achtet ein neuer Anfang sein kann.
Japhet:
Für mich ist es das. Ich brauche einfach einen neuen Anfang. Ich möchte glücklich und auch zufrieden sein dürfen. Ich glaube, daß dieser Ort und die Begegnung mit dem Engel ein deutliches Zeichen dafür ist!
Kaspar:
Ich habe gefunden, was ich gesucht habe. Und ich bin erstaunt wie schlicht der König für eine friedlichere Welt auf die Erde gekommen ist. Wenn die Menschen sich an das halten, was wir hier hören, dann gibt es für jeden genügend Platz und Licht im Leben.
Soldat:
Ich will mich persönlich für den Frieden einsetzen, in der Welt ist schon Unfrieden genug.
(Engelsgeläut erklingt)
Engel:
Was ihr hier an der Krippe erkennt, das soll nicht nur für euch gelten, sondern für alle Menschen. Die gute Nachricht Gottes muß weitergegeben werden, hier an der Krippe und an den unzähligen Tagen, die noch kommen werden. Der Sohn Gottes Jesus Christus kommt in unsere Zeit, in unsere Welt und will ein Licht für uns sein. Nehmt dieses Licht in euer Herz auf und pflegt es, das es nicht ausgehen kann. Gott hilft euch dabei!
Lied: Uns wird erzählt von Jesus Christus/ im Wechsel mit Gemeinde
(Folgendes Gebet wird von allen Spielern im Wechsel gelesen, möglichst mit Verstärkung)
Gebet:
Jesus, du bist das Licht der Welt. Du kommst zu uns in dieser Weihnachtszeit und möchtest, daß von deinem Schein die ganze Erde erleuchtet wird.
Wir möchten auch, daß es in uns und allen Menschen im Herzen hell wird. Deine Licht soll in uns und in der Familie hell leuchten!
Herr, wir bitten dich an diesem Hlg.Abend, bleibe bei uns mit deiner Liebe und zeige uns, daß wir jeden Tag dein Licht , wie die Sonne brauchen, damit wir selbst leuchten können.
Heute wollen wir damit anfangen, deine Licht mit einer Kerze in unser Haus hineinzutragen. Hilf, daß es dort Raum zum Atmen hat.
Hilf allen, die auf dein Licht angewiesen sind, stärke uns durch deinen Geist und gib uns Kraft und Mut für eine Welt, die großenteils noch dunkel ist, diese mit unserem kleinen Schein zu erleuchten.
Amen
Gemeinsames Gebet/Segen/ Gemeinde bleibt stehen
Schlußlied: Oh du Fröhliche
Schlußwort:
Am Ausgang gibt es für jedes Kind eine Kerze Nehmt von diesem Licht der Krippe einen kleinen Schein mit nach Hause und zündet damit eure Christbäume an, bringt das Licht des Lebens in eure Familien… Wir wünschen euch gesegnete Weihnachten !
Orgelnachspiel
ausgedacht und einstudiert von Hans-Jürgen Dommler, Ruhe am Bach 5h , 82377 Penzberg Tel.08856 931665 Email: diakon.dommler@t-online.de